Large Language Models (LLMs) und künstliche Intelligenz

Vor dem Hintergrund der rasant fortschreitenden Entwicklung der Large Language Models (LLMs) möchte Text+ Perspektiven für die Einsatzmöglichkeiten generativer Sprachmodelle, künstlicher Intelligenz und Transformermodelle in der Wissenschaft aufzeigen. Seine umfangreichen Bestände an Sprach- und Textdaten will das Konsortium dafür ebenso gewinnbringend einsetzen wie die leistungsfähigen Rechenzentren in den Reihen seiner Partnerinstitutionen.

Text+ dabei verfolgt dabei das Ziel, Anwendungen und Dienste für wissenschaftliche Communities zur Verfügung zu stellen, die auf LLMs zurückgreifen. Darüber hinaus wollen die Text+ Zentren ihre Sprach- und Textressourcen qualitativ gezielt für das Training von Sprachmodellen aufbereiten. Modelle (Fine-Tuning vortrainierter Modelle oder RAG) für spezifische Aufgaben sollen von Text+ ebenso bereitgestellt werden wie Ressourcen – also Daten und Rechenleistung – für das Fine-Tuning von Modellen durch Forschende. Ferner will Text+ ausloten, wie Material mit (urheber-)rechtlichen Zugangsbeschränkungen in LLMs integriert werden kann, ob und wie LLMs mit abgeleiteten Textformaten trainiert werden können und für welche Forschungsfragen LLMs geeignet sind.

Folgende konkrete Use Cases sollen kurzfristig exemplarisch umgesetzt werden:

  • Daten-Preprocessing am Beispiel Named Entity Recognition (NER): LLMs unterstützen beim Daten-Preprocessing zur späteren Anwendung eines speziell trainierten NER-Modells.
  • Laufzeitumgebung für NLP-Tools: Klassifikatoren (z.B. aus MONAPipe in Text+) werden in Containern via API bereitgestellt und mit GPU-Nodes zur effektiven Nutzung von Deep Learning-Modellen versehen.
  • Generierung von Beispielsätzen bzw. von Kontext: Hier sollen LLMs dabei unterstützen, Einträge im lexikalisch-semantischen Wortnetz GermaNet anzureichern.
  • Query Generation zur Suchunterstützung in der Federated Content Search (FCS) von Text+: Ein LLM-basierter ChatBot soll bei der Exploration der FCS unterstützen und dabei helfen, natürlichsprachliche Anfragen in syntaktisch korrekte Suchanfragen für die FCS zu übersetzen.
  • Entity Linking: LLMs unterstützen bei der Verknüpfung von Named Entities in Volltexten mit Normdaten wie der GND oder Knowledge Bases wie Wikidata.
  • Historische Normalisierungen: Mit Daten aus historischen Beständen nachtrainierte LLMs passen abweichende Schreibweisen aus verschiedenen Epochen an.