Konsortienübergreifende Kooperation
NFDI-weite Zusammenarbeit
Die disziplinspezifischen Bedarfe werden im Rahmen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) durch die Konsortien adressiert. Darüber hinaus gibt es jedoch eine ganze Reihe von Querschnittsthemen – Themen also, die es konsortienübergreifend gemeinsam zu bearbeiten gilt. Um die Arbeit an Standards, Metadatenstandards und Formaten über die Grenzen der Konsortien hinweg zu organisieren, wurden insgesamt fünf sogenannte Sektionen eingerichtet:
- Common Infrastructures (section-infra)
- Ethical, Legal and Social Aspects (section-ELSA)
- Industry Engagement (section-industry)
- (Meta)daten, Terminologien, Provenienz (section-metadata)
- Training & Education (section-edutrain)
Text+ ist mit seinen Partnereinrichtungen aktiv an allen fünf Sektionen beteiligt.
Geistes- und kulturwissenschaftliche Konsortien
Um den vielfältigen Bedarfen der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungslandschaft gerecht zu werden, haben sich bereits 2019 die vier Konsortien NFDI4Culture, NFDI4Memory, NFDI4Objects und Text+ unter dem Dach eines Memorandum of Understanding der NFDI-Konsortien aus den Geistes- und Kulturwissenschaften (Humanities@NFDI) zusammengeschlossen.
Forschungsdaten aus den Geistes- und Kulturwissenschaften sind von besonderer Bedeutung, da sie einen Zugang zum globalen kulturellen Erbe ermöglichen und dadurch über die Wissenschaft hinaus auch gesellschaftlich von allgemeinem Interesse sind. Durch das Memorandum of Understanding wird der Bedarf eines koordinierten, disziplinübergreifenden Managements der umfangreichen Datensammlungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften bedient. Es belegt den Vorsatz der vier Konsortien, in der NFDI eng zusammenzuarbeiten, sich zu unterstützen und einen kulturellen Wandel im Umgang mit Forschungsdaten herbeizuführen, jeweils unter Berücksichtigung des breiten disziplinären Spektrums und der unterschiedlichen Datentypen mit deren unterschiedlicher Quantität, Abstraktion, Dynamik und Qualität.
Aufbauend auf den Zielen, auf die sich die unterzeichnenden Konsortien in der Berlin Declaration und der Leipzig-Berlin-Erklärung verständigt haben, möchte die Gruppe der geistes- und kulturwissenschaftlichen Konsortien:
- über regelmäßige Strategietreffen im kontinuierlichen Austausch bleiben und so gemeinsame Verantwortung übernehmen,
- Ressourcen für die Bearbeitung von Querschnittsthemen bereitstellen,
- Forschende von Anfang an in den Aufbauprozess der NFDI einbeziehen,
- neben der Fach- von Beginn an auch die Infrastrukturexpertise der Einrichtungen berücksichtigen und in die Konsortialstruktur integrieren,
- institutionell verbunden und dabei gleichzeitig organisatorisch wie auch personell offen und dynamisch sein,
- ihr Portfolio kontinuierlich evaluieren und weiterentwickeln,
- Expertise und Dienste in den gemeinsam identifizierten Handlungsfeldern (i) Meta-, Autoritätsdaten und Terminologien, (ii) Provenienz, (iii) Recht und Ethik und (iv) Data Literacy bereitstellen,
- zur Mitarbeit ermutigen,
- Zusammenarbeit statt Wettbewerb fördern.
KonsortSWD
Neben den drei bereits genannten geistes- und kulturwissenschaftlichen Konsortien kooperiert Text+ seit 2023 auch mit KonsortSWD. Für diese Zusammenarbeit liegen konkrete Ansatzpunkte beispielsweise in der qualitativen Sozialforschung, in der Texte als Daten für die interpretative Einordnung sozialer Entwicklung genutzt werden. Dabei gewinnen computerlinguistische Methoden durch das zunehmende Interesse an Textdaten aus den Sozialen Medien weiter an Bedeutung.
Die im Memorandum of Understanding festgehaltenen Ziele umfassen einen Interessensaustausch zu relevanten Themen und die Initiierung eines ggf. gemeinsamen Vorgehens. Gemeinsame Veranstaltungsreihen sollen beibehalten und erweitert, gemeinsame Impulse für Forschungsprojekte gesetzt werden. Es soll ein Erfahrungsaustausch hinsichtlich der Zertifizierung von Datenzentren stattfinden, eine qualitätsgesicherte und nachhaltige Bereitstellung von beidseitig relevanten Tools und Diensten soll unterstützt und ein gemeinsames Auftreten grundlegender Fragen in der NFDI koordiniert werden.